Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Jeremy Issacharoff, zu Besuch beim Ebenezer Hilfsfonds Deutschland e.V. im Kontorhaus Messberg in Hamburg
Der Botschafter des Staates Israel in Deutschland, Jeremy Issacharoff, besuchte in den Räumen des Ebenezer Hilfsfonds Deutschland e.V. die Gedenkstätte für die Opfer der Shoah durch den Vertrieb des Zyklon B-Gases, die in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Yad Vashem in Deutschland im Jahr 2005 durch den damaligen Botschafter Shimon Stein eröffnet worden war. Botschafter Jeremy Issacharoff informierte sich über das Gemeinschaftsbüro der Jewish Agency und Ebenezer Deutschland im Kontorhaus Messberg und sprach mit der Repräsentantin der JAFI, Frau Inna Shames, über Förderung der Alijah durch entsprechende Veranstaltungen und Seminare. Ein weiteres Thema war die Förderung der deutsch-israelischen Beziehungen besonders unter jungen Erwachsenen durch gemeinsame Veranstaltungen in unseren Räumen evtl. in Verbindung mit den 70-Jahrfeiern des Staates Israel.
Jeremy Issacharoff, seit dem 29. August 2017 in Berlin im Amt, wurde 1955 in London in eine jüdische Familie geboren. Nach Abschluss seines Jurastudiums machte er 22-jährig allein Alijah und ist seitdem im diplomatischen Dienst des israelischen Staates:
http://embassies.gov.il/berlin/AboutTheEmbassy/Pages/Botschafter_Issacharoff.aspx ; https://de.wikipedia.org/wiki/Jeremy_Issacharoff
Wir empfingen ihn mit den Liedern „Hevenu Shalom Alechem“ (Wir wünschen Frieden euch allen) und „Vi’Juda Le’Olam Teshev“ (Juda wird ewig bestehen), Joel 4, 20.
Nach einem Rundgang stellte die Leiterin des JAFI-Büros für Norddeutschland, Inna Shames, ihre Arbeit vor. Sie ist gebürtig aus Usbekistan, so auch Vorfahren der Familie Issacharoff, sodass sofort eine gemeinsame Basis gefunden war und der Botschafter in selbstverständlicher Offenheit über seine Familiengeschichte berichtete: Seine Vorfahren lassen sich bis zur Vertreibung der Juden aus Spanien (1492) nachweisen und kamen über Zentralasien bereits Mitte des 19. Jahrhunderts nach Jerusalem. Im Rahmen der Zeugenbefragungen der Peel-Kommission (https://de.wikipedia.org/wiki/Peel-Kommission) wurde sein Urgroßvater als Zeuge vernommen, um zu belegen, dass Juden bereits im 19. Jahrhundert an der Klagemauer gebetet haben.
Auf politischer Ebene ging es um die deutsch-israelischen Beziehungen und die
Möglichkeiten ihrer Intensivierung besonders in der jüngeren Generation. Aufgrund unserer Vergangenheit gehört das Verhältnis zu Israel zur Identität von uns Deutschen. Der Botschafter teilte seine Bestürzung über den Antisemitismus, wie z.B. Ende 2017 in Berlin: Ein 60-Jähriger verunglimpfte über 6 Minuten lang den Inhaber eines jüdischen Restaurants und Juden allgemein (Deutscher beleidigt Gastronom antisemitisch). Der Botschafter hofft, dies bleibe ein Einzelfall.
Botschafter Jeremy Issacharoff ermutigt jeden, sich durch eine Reise nach Israel ein eigenes Bild zu machen und mit den Einheimischen jeglicher Couleur ins Gespräch zu kommen, um Land und Leute kennenzulernen.
Dankbar zeigte sich der Botschafter über unsere Versicherung, dass die
deutschen, christlichen Israelwerke vom CFFI an der Seite des jüdischen Volkes stehen. An der Gedenkstätte gedachten wir in einer Schweigeminute der jüdischen Opfer der Shoah. „Nachamu Ami“ (Tröstet mein Volk) bildete den Abschluss. Draußen an der Gedenktafel zeugen Blumen von diesem besonderen Treffen.
Wir sehen mit Freuden dem nächsten Besuch von S.E. Botschafter Issacharoff entgegen und segnen ihn für seine Arbeit in Deutschland mit 4.Mose 6, 24.