ISRAEL/Tel Mond: Deutsch-israelischer Schüleraustausch mit Unterstützung von Ebenezer Deutschland
„Diese Austauschwoche in Israel war das Beste, was ich je vom Ausland mitbekommen und erlebt habe. Es war bunt, fröhlich, interessant und sehr, sehr schön!“, fasste Timo seine Woche in Israel zusammen.
Viele Eltern und Jugendliche an der Schule hatten im Vorfeld gefragt, warum es gerade einen
Austausch nach Israel gäbe und nicht nach England oder Amerika. Allein diese Nachfrage
zeigt schon die Notwendigkeit, genau die Länder näher kennenzulernen, gegen die die
meisten Vorurteile und auch negativen Meinungen bestehen. Und mein Ziel für den
Austausch, Vorurteile abzubauen und Brücken der Freundschaft zwischen Israel und
Deutschland zu bauen, ist erreicht.
Rebecca stellte nach der Woche in Israel fest: „Ich habe mich so gefreut, die Kultur in Israel
kennenzulernen, zu sehen, wie sie dort leben und wie sie die Religion ausleben.“ Die ganze
Gruppe war überwältigt von der Gastfreundschaft in den Familien. Die deutsch-israelische
Schülergruppe hat auch nach dem festgelegten Programm oft etwas zusammen
unternommen, es wurde zusammen gelacht, getanzt und gekocht. „Für mich war der
Austausch erfolgreich, denn ich habe viele neue Freunde und ein absolut faszinierendes
Land mit meinen eigenen Augen kennengelernt. Ich freue mich schon auf meine neuen
israelischen Freunde, wenn sie zu uns kommen!“, so die Quintessenz einer anderen
Teilnehmerin. Aber schauen wir doch mal, wie alles anfing.
Am 26.2.18 war es soweit. Morgens um kurz vor acht trafen sich 10 Jugendliche aus den
Klassen 9-11 (Die meisten aus der Stadtteilschule Öjendorf.) und 3 Pädagogen am Flughafen
in Hamburg, um für eine Woche für ein Austauschprogramm nach Israel zu fliegen. Die
deutschen Austauschschüler waren aufgeregt, denn sie wussten, dass sie die nächsten 4
Nächte in einer fremden Familie übernachten würden, in der sie nur Englisch sprechen
können würden. Bisher hatten sie nur über WhatsApp Kontakt mit ihrem/ihrer
Austauschpartner/in aufgebaut. Außerdem erwartete sie ein Land, von dem viele ihrer
Klassenkameraden sagten, es sei ein „Kriegsland“. In diesem sollten sie noch 3 weitere Tage
herumreisen.
Nach einem vierstündigen Flug und einer einstündigen Autofahrt wurden wir herzlich am
Abend in Tel Mond begrüßt. Schon beim Empfang lernten wir, dass Liebe in Israel durch den
Magen geht. Wir wurden so reichlich und liebevoll versorgt. Am Dienstag staunten wir dann
über die Kreativität der Schule in Tel Mond beim Feiern des Purimfestes. Die Schüler hatten
mit ihren Lehrern die Schule in einen Dschungel und eine ägyptische Welt umdekoriert. Die
Israelis zeigten uns, wie man wirklich Party macht. Beim Purimfest erinnert sich das Volk
Israel jedes Jahr an Königin Esther, die sich vor ca. 2500 Jahren für ihr Volk eingesetzt und
damit das Leben der Juden gerettet hatte. Eine gemeinsame Kochaktion in der Schule, der
Besuch eines Trampolinparks und eine Sightseeingtour durch Tel Aviv rundeten das
Programm mit den Austauschpartnern ab. Viel zu schnell mussten wir am Freitagnachmittag
voneinander Abschied nehmen. Die Israelis fuhren von Tel Aviv zurück nach Tel Mond und
die deutsche Delegation reiste am Samstag nach Jerusalem. Allein die Tatsache, dass wir uns
schon nach 14 Tagen wieder in Hamburg treffen würden, half über den Abschiedsschmerz
hinweg.
In Jerusalem beeindruckte es die Jugendlichen aus Deutschland, an den Orten zu stehen, die
sie aus biblischen Geschichten kennen. Aber auch die unterschiedlichen Bedürfnisse der drei
großen monotheistischen Religionen in Jerusalem nachzuempfinden, war sehr spannend.
Am Sonntagmorgen wurden wir alle in Yad Vashem, dem Holocaust-Museum in Jerusalem,
innerlich aufgewühlt. Dieses Museum hat es sich zum Ziel gesetzt, jeden der 6.000.000 Juden,
die im 2.Weltkrieg umgebracht wurden, namentlich zu erfassen und dem Versuch der
anonymen Auslöschung dieser Menschen, einen Kontrapunkt zu setzen. Das Ausmaß der
Grausamkeit ließ kein Auge trocken. Yasmin meinte: „Es hat mich so verletzt zu sehen, was
Hitler gemacht hat. Es hat mich mitgenommen. Wir sind doch alle Menschen.“
Das Bad im Toten Meer, eine Nachtwanderung in der Wüste und am nächsten Morgen der
Aufstieg nach Massada zum Sonnenaufgang half über die Schwere hinweg. Mit vielen
beeindruckenden Bildern im Kopf flogen wir dann am Montagnachmittag nach Hamburg
zurück.
„Wir gehen als Botschafter zurück an unsere Schule und werden mit unseren
Klassenkameraden über das Erlebte sprechen und ihnen zeigen, was für eine schreckliche
deutsch-israelische Geschichte im 2.Weltkrieg geschrieben wurde. Wir wollen aber auch
davon erzählen, dass Israel ein wunderschönes Land ist und die Menschen, die wir
kennengelernt und die uns so herzlich aufgenommen haben, unsere Freunde geworden
sind.“
Dass diese 10 Jugendlichen und 3 Pädagogen mit diesen Erfahrungen nun in Hamburg
unterwegs sein können, verdanken wir „Ebenezer Hilfsfond Deutschland e.V.“ als Träger des
Jugendaustausches, „Dialog“ auf israelischer Seite, der Unterstützung durch „Kinder helfen
Kindern“, der Preuschhof-Stiftung und den Sondermitteln aus dem Bezirk Billstedt, so wie
„ConAct“. Ein großes Dankeschön für alle Unterstützung und die bereitgestellten Mittel!