Pessach – Gott ist herabgekommen, Sein Volk aus der Sklaverei zu befreien
Vom 15. bis zum 22. (in Israel bis zum 21.) Nisan feiern Juden in aller Welt jedes Jahr das Pessach-Fest. Pessach bedeutet Vorübergeben, Auslassen. Als der Todesengel durch Ägypten zog, um die Erstgeburt zu schlagen, ging er an den Häusern der Israeliten vorüber. Diese hatten auf Geheiß Gottes und Moses, ihre Türpfosten mit dem Blut geschlachteter Lämmer bestrichen (2. Mose 12, 7, 22).
Juden feiern, dass Gott sie mit starker Hand aus der Knechtschaft Ägyptens befreite. Die Befreiung wird auch geistlich gedeutet auf ein Freiwerden von egoistischen Begierden z.B.
Den Auftakt zum Pessach bildet der Seder-Abend. Seder bedeutet Ordnung. Nach der sogenannten Haggada, einer Art Liturgie zum Auszug aus Ägypten, wird der Abend gestaltet. Es werden bestimmte symbolische Speisen gegessen, insgesamt 4 Becher Wein getrunken, besondere Gebete gesprochen und Lieder gesungen. Ganz wichtig ist dabei, dass die Feiernden nicht davon sprechen, wie damals ihre Vorfahren aus Ägypten befreit wurden. Vielmehr sprechen sie so, als seien sie selbst aus Ägypten ausgezogen. (Seder-Haggada auf Deutsch) Das letzte Abendmal war ebenfalls eine solche Sederfeier.
Auch bekannt als das Fest der ungesäuerten Brote werden während der gesamten Pessachzeit nur Mazzot, also Matzen, gegessen. Es soll während Pessach kein Chamez (Gesäuertes) im Land Israel gefunden werden (2. Mose 12, 19-20).
Dieses Jahr (2019) überschneiden sich Pessach und Ostern, Pessach wird gefeiert vom 19. bis 27. April. Ostersonntag fällt auf den 21. April.
Pessach gilt als der Beginn des religiösen Jahres (2. Mose 12, 2f.). Der Beginn des zivilen Jahres ist Rosch haSchana, 1. Tischri (zwischen September und Oktober). Pessach ist zusammen mit Schawuot (Fest der Wochen, Pfingsten) und Sukkot (Laubhüttenfest) eines der drei Wallfahrtsfeste, an dem alles männliche vor Gott erscheinen sollte (5. Mose 16, 16). Wegen der erhöhten Lage Jerusalems wurden diese Wallfahrten, weil man hinaufzog, Alijah genannt (Hebräisch für Hinaufziehen). Nach dem babylonischen Exil erhielt der Begriff einen Bedeutungswandel und stand von da an für die Rückkehr ins gelobte Land.