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Gedenkstätte und Ort der Begegnung: „Kontorhaus Messberg“

„Es soll nicht durch Heer oder Kraft, sondern durch meinen Geist geschehen, spricht der HERR Zebaoth.“ (Sach. 4,6)

Der Heilsplan GOTTES mit Israel und Alijah gehören zusammen.

Ebenezer Deutschland arbeitet vom Kontorhaus Messberg 1 in Hamburg aus. Dies ist ein Ort der Begegnung, des Gedenkens und auch der praktischen administrativen Arbeit. Damit wurde eine Vision des Gründers Gustav Schellers am Tag seines Heimganges wahr, dass ein großer, verkehrstechnisch gut vernetzter und vielfältig nutzbarer Raum die Zentrale in Deutschland sein sollte.

In vielerlei Hinsicht ist das Gebäude symbolisch für die wechselvolle Deutsch – Jüdische Geschichte der letzten hundert Jahre. Eine kleine Gedenkstätte in Zusammenarbeit mit den Freunden Yad Vashems in Jerusalem erinnert und lädt zum Nachdenken ein.

Eine Broschüre über die Geschichte des Hauses schicken wir auf Anfrage gerne als PDF zu, die Broschüren liegen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Russisch, Französisch und Spanisch vor.

Die wichtigsten Daten und Fakten:

Erbaut wurde das Kontorhaus in den Jahren 1922-1924, es war von jüdischen Architekten entworfen und nach dem jüdischen Direktor der HAPAG-Reederei Albert Ballin benannt.

1938 wurde das Gebäude von den Nazis „arisiert“ und in „Meßberghof“ umbenannt. Die Familie der Architekten Gebrüder Gerson und ein jüdischer Miteigentümer mussten aus Deutschland fliehen.

Von 1929 bis 1947 handelte die Firma „Tesch und Stabenow“ im Kontorhaus Meßberg. Sie führte zunächst nur „Entwesungen“ (Desinfektion) in Lagerhäusern, in Kasernen und auf Schiffen durch.

Ab 1942 lieferte diese Firma dann im Auftrag der SS und mit „normalen“ Lieferscheinen, Rechnungen und Bezahlungen Zyklon B direkt an die Konzentrationslager. Dort wurde es zur systematischen, industriellen Ermordung von Juden verwendet.

Obwohl dieses „Geschäft“ scheinbar legal und „normal“ aussah, so war es erkennbar kriminell, da der gesetzlich vorgeschriebene Geruchswarnstoff wissentlich aus dem Gas entfernt wurde. Juristisch war dies Beihilfe zu Mord auch durch die Kaufleute. Daher wurden die beiden Geschäftsführer 1947 von einem britischen Militärgericht in Hamburg zum Tode verurteilt und hingerichtet.

In den 1980-90er Jahren folgte ein jahrelanger Streit um die Anbringung einer Gedenktafel für die durch Zyklon B ermordeten Juden. Sie wurde 1997 von dem damaligen Besitzern des Gebäudes, der Deutschen Bank, angebracht.

Seit 2000 geht von hier, wo einst der Geruch des Todes ausging, Leben, Versöhnung und Segen zu Juden in aller Welt.

Seit November 2018 ist eine weitere Gedenktafel angebracht, die an die Geschichte des Hauses, seine jüdischen Architekten und seinen jüdischen Namensgeber erinnert.

Wir haben mit dem Büro in diesem Haus auch eine besondere Verantwortung übernommen, damit ein Holocaust nie wieder geschieht. „NEVER AGAIN“.

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Ein aktuelles Video über die Geschichte des Ebenezer Hilfsfonds im Kontorhaus Messberg: